Vielfältige Farbtupfer im Grün: Irlands Gärten
Mal prächtig und eindrucksvoll, mal verspielt und kaum bekannt gibt es auf der grünen Insel eine große Auswahl an botanischen Oasen.
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Frankfurt am Main, 27.05.2025 – Es gilt als eine der großen Faustregeln der britischen Inseln, dass dort, wo ein Herrenhaus steht, ein Garten nicht weit sein kann – das trifft auf die Insel Irland genauso sehr zu wie auf den größeren Nachbarn auf der anderen Seite der Irischen See. Was hier allerdings vermehrt hinzukommt, ist eine wilde, mythische Seite, die die Perfektion englisch geprägter Gärten verbindet mit den klimatischen Besonderheiten der unterschiedlichen Landschaften der Insel und den vielen Mythen und Legenden, die sie über die Generationen hervorgebracht haben.
Klassisches Beispiel: Die vielen Feenpfade oder Feenhäuschen, die in den meisten Gärten auf der irischen Insel – teils ohne große Mühe, teils bei näherem Hinsehen – zu finden sind. Magische Wesen, die viel erzählen über die keltischen Einflüsse, die die Mentalität der Irinnen und Iren über die Jahrtausende zu dem gemacht haben, was sie heute ist. Und ein wichtiges Symbol für den Stellenwert der Natur sind sie darüber hinaus auch.
Gärten gibt es auf der irischen Insel in so ziemlich jedem Winkel. Als gepflegte “Walled Gardens” neben so manchem alten Arboretum in Forest Parks in so ziemlich jeder Grafschaft, als wissenschaftlich wertvolle Botanische Gärten in Dublin oder Belfast, oder in Form eines Japanischen Gartens – einem der schönsten Europas – auf dem Gelände des National Stud & Gardens unweit von Kildare. Sie alle laden förmlich zu einem entspannten Reisen ein, sich Zeit nehmen und den Moment genießen, gehört hier zum hortikulturellen Erlebnis dazu.
Prachtgärten an historischen Bauten
Zu den bekanntesten Gärten der Republik Irland zählen ohne Frage die beliebten Powerscourt Gardens, die auf dem Gelände des gleichnamigen herrschaftlichen Anwesens am Rande der Wicklow Mountains angelegt wurden, und auf ihrem großen Gelände mehrere klassische Gärten vom Küchengarten bis zum italienischen Garten umfassen und zusammen mit seinem riesigen Park die Tradition der formalen Landschaftsgärten herrschaftlicher Zeiten fortführen. Im Gegensatz dazu stellt Mount Usher Gardens all dies unter das Diktum des freien spielerischen Erschaffens einer entspannten Informalität. In diesem romantischen Gartenreich regierte einst der Gartenrevolutionär William Robinson über die Farben des irischen Regenbogens. Nicht selten spannt sich einer wie eine Hymne über den wundervollen Robinsonianischen Blumengarten. Etwas nördlich, noch näher an der Hauptstadt Dublin, ist auch der Schlossgarten von Malahide Castle ein perfektes Beispiel für die klassischen Gärten der Insel und dank Feenpfad und Schmetterlingshaus zudem noch besonders tauglich für einen Familienausflug. Herrschaftliches Ziel für einen Abstecher in Nordirland sind die Gärten von Hillsborough Castle unweit von Belfast. Weiter südwestlich und sogar ganz nah an der Küste liegen in der Grafschaft Clare der Vandeleur Walled Garden oder – noch ein Klassiker – die Gärten von Bantry House.
Inselgärten nah am Wasser
Insgesamt liegen viele Gärten der Insel auch überraschend nah an der Küste, die für die teils rauen stürmischen Tage genauso bekannt ist wie für das milde Golfstromklima. Das bedeutet: Im Winter sind die Temperaturen recht mild und die allergrößte Hitze im Sommer bleibt in der Regel aus, was der Pflege vieler Gärten entgegenkommt. Als ganz besonderes Beispiel für einen Küstengarten zählt im County Cork der Inselgarten Garinish Island auf der Bantry Bay, den man nur per Boot ab Glengarriff erreichen kann. Unweit vom größten See der Insel liegt der Antrim Castle Garden, wo nur noch ein Turm an eine einst stolze Festung erinnert, aber hübsche Spazierwege zum Lough Neagh führen. Auch einer der nördlichsten Gärten in der Republik Irland liegt recht nah an der Küste und unweit dem Ufer eines Sees. Der Garten von Glenveagh Castle gehört zum gleichnamigen Nationalpark in der Grafschaft Donegal.
Direkt außerhalb der Stadt Waterford liegt Mount Congreve Garden in Kilmeaden und ist unmittelbar an den Waterford Greenway angeschlossen, der am River Suir entlangläuft. Mit dem Rad nähert man sich ganz entspannt und im passenden Tempo dem Anwesen , das um 1760 vom örtlichen Architekten John Roberts erbaut wurde und für seine große Artenvielfalt mit mehr als 3000 verschiedenen Bäumen und Sträuchern berühmt ist. Es umfasst etwa 30 Hektar intensiv bepflanzten Waldgarten sowie einen fast zwei Hektar großen ummauerten Garten. Der Eigentümer, der verstorbene Ambrose Congreve, ließ sich von dem außergewöhnlichen Garten von Mr. Lionel de Rothschild in Exbury, Hampshire (England), inspirieren. Dort wurde seine Leidenschaft für die Gartenkunst geweckt, und er entwickelte eine tiefe Begeisterung für Pflanzen wie Rhododendren, Magnolien, Kamelien und viele weitere Gewächse von allen Kontinenten der Welt.
Nicht weit entfernt finden sich an der Küste von Tramore die Lafcadio Hearn Japanese Gardens – Gärten, die das Leben und die weitreichenden Reisen von Patrick Lafcadio Hearn widerspiegeln. Hearn wuchs in Irland auf und bereiste im Laufe seines Lebens viele Teile der Welt. In Gestaltung und Bepflanzung vereinen Lafcadio Hearn Japanese Gardens die Gartentraditionen jener Länder und Kulturen, die Hearn auf seinen Reisen durchquerte. Der Rundgang beginnt in einem viktorianischen Garten, der an Hearns glückliche Kindheitssommer in Tramore erinnert. Es folgen ein amerikanischer Garten, ein griechischer Garten und ein traditioneller japanischer Teegarten. Ergänzt wird die Anlage durch einen Bachlaufgarten, Teiche, einen Wasserfall sowie einen weitläufigen Holzsteg, der sich durch ein Meer neu angepflanzter Vegetation im Wald schlängelt – erreichbar über eine Soribashi-Brücke.
Blütenpracht in den Städten
Neben den kostenlos zugänglichen botanischen Gärten in Dublin und Belfast mit den historischen, auf den irischen Glashaus-Experten Richard Turner zurückgehenden, Gewächshäusern bieten allein die beiden größten Städte der Insel beste Möglichkeiten, sie anhand ihrer Gärten und Parks zu erkunden. In Dublin kommen zum Botanischen Garten unweit des historischen Friedhofs Glasnevin etwa der von Hortikulturistin Helen Dillon angelegte Dillon Garden auch noch der große Rosengarten im Küstennahen St. Anne’s Park oder die viktorianischen Iveagh Gardens unweit vom Stadtpark Saint Stephen’s Green als Optionen hinzu. In Belfast gibt es neben dem botanischen Garten in der Nähe der Queen’s University etwa den gigantischen Sir Thomas and Lady Dixon Park mit seinen rund 20.000 Rosensträuchern und etlichen Wanderwegen. Hübsch ist auch der kleine aber umso aussichtsreichere Garten des kostenfrei zugänglichen Belfast Castle.
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Tipps am Rand zwischen Nord und Süd
Wer die irische Insel anhand ihrer Gartenkultur entdecken will, kann aber auch nach den deutlich versteckteren Geheimtipps Ausschau halten, die sich vor allem in Gestalt etlicher Privat- und Community-Gärten zeigen. Liebevoll geplant und gepflegt, mitten aus dem Alltag von Menschen – und wenn man Glück hat, trifft man beim Besuch sogar auf diejenigen, die alles angelegt haben und regelmäßig pflegen. Einen gewissen Kultstatus hat inzwischen etwa June Blake’s Garden, ein von Dutzenden Farbschattierungen geprägtes Blütenmeer im nördlichen County Wicklow, der Teil ist des Dublin Garden Trail, einem Zusammenschluss etlicher Privatgärten rund um Dublin. Ein hübscher Privatgarten an der Südwestküste ist Kilravock Garden im Süden der Halbinsel Sheep’s Head. Ebenfalls nah am Meer liegt in Donegal der für Gäste geöffnete Sea View Garden, der zum Donegal Garden Trail gehört. Ein sehenswerter Community-Garten in Nordirland ist der nordirische “The High Line” Garden, der auf einem einstigen Eisenbahnviadukt über den River Maine in Randalstown im County Antrim von Bewohnern der Stadt angelegt wurde.
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Hintergrund
Seit dem Mittelalter wurde die irische Insel deutlich von der britischen Kolonialherrschaft geprägt, was über die Jahrhunderte dafür gesorgt hat, dass etliche Schlösser und Herrenhäuser gebaut wurden, zu denen standesgemäß auch prachtvolle Gärten gehörten. Hier residierten Adelige wie die Viscounts Powerscourt, die Earls of Hillsborough oder die Dukes auf Leinster und haben dabei bis heute einige bunte Spuren hinterlassen. Die Leidenschaft für Gärten liegt auf der Insel aber auch an der schieren Liebe zur Natur, was über die vergangenen Jahrzehnte dafür gesorgt hat, dass auch private Gartenbesitzerinnen und -besitzer ihre Naturparadiese für die Öffentlichkeit zugänglich machen und in Städten und Ortschaften Wohnviertel mit jungen Community-Gärten aufhübschen. Das Ergebnis ist ein Netzwerk aus Garden Trails in etlichen Winkeln der Insel.
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Schlagwörter: Gärten | RoI | Nordirland | Entspannung | Slow Travel
(27.05.2025-sk)
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