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Kultur, Natur, Outdoor11 November, 2024

Irische Mystik zur Wintersonnenwende

Am kürzesten Tag des Jahres offenbart sich auf der grünen Insel an zahlreichen historischen Bauwerken ein besonderes Naturschauspiel

Frankfurt am Main, 12.11.2024 – Schon vor Tausenden von Jahren richteten die Bewohner der irischen Insel ihre Bauwerke – darunter noch heute existierende Ganggräber – nach dem Stand der Sonne am kürzesten Tag des Jahres aus. Winter Solstice (Wintersonnenwende), oder auf Irisch Grianstad, nennt man den Tag des 21. Dezember, was sprachlich zurückgeht auf den Glauben der Menschen früherer Generationen, dass die Sonne zwischen Mitte und Ende Dezember stillsteht. Und zu diesem Tag gibt es bis heute zahlreiche Orte, die es zu bereisen lohnt.

Der berühmteste und ohne Frage eindrucksvollste unter ihnen ist gleichzeitig eines der ältesten Bauwerke überhaupt auf der Insel. Das Ganggrab Newgrange ist Teil des jahrtausendealten Ensembles Brú na Boinne, kaum eine Stunde nördlich von Dublin gelegen, und geht als Unesco-Welterbe zurück bis in die Jungsteinzeit. Wie perfekt es den Erbauern gelungen ist, das Bauwerk an der Sonne auszurichten, zeigt sich jedes Jahr um den 21. Dezember eindrücklich, wenn am Morgen durch einen schmalen Spalt bei mitspielendem Wetter Sonnenstrahlen fallen, die eine Kammer des Hügelgrabs auf eine besonders faszinierende Weise in weiches Licht hüllen. Traditionell kommen an diesem Tag Menschen aus dem gesamten Land zur Welterbestätte – das Spektakel live und in Farbe zu sehen bekommen nur einige wenige Losgewinner pro Jahr, täglich zum Sonnenaufgang zwischen dem 19. und dem 23. Dezember. Der Tag gilt als Symbol für den Neubeginn, der mit der Rückkehr des Lichts eingeleitet wird.

Eine beliebte, weitaus weniger bekannte und noch dazu kostenlose Alternative ist das deutlich kleinere Ganggrab von Knockroe im County Kilkenny. Beeindruckend ist das Naturschauspiel an dem ungewöhnlichen Monument vor allem wegen der megalithischen Kunst, die ähnlich beeindruckend ist wie in Brú na Boinne. Und da Knockroe ungewöhnlicherweise sogar über zwei Kammern verfügt, gibt es zur Wintersonnenwende sogar zweimal am Tag was zu sehen: bei Sonnenaufgang in der östlichen Kammer und bei Sonnenuntergang in der westlichen.  

Wer auf der Suche nach ungewöhnlichen Lichtstimmungen am Tag der Wintersonnenwende ist, wird jedoch nicht nur rund um die Ganggräber auf der irischen Insel fündig. Auch etwa der legendäre Hill of Tara, auf dem früher die irischen Könige ihren Sitz hatten, sowie die vielen „stehenden Steine“, darunter Steinkreise und Dolmen, zeigen sich an genau diesem Tag in einem besonderen Licht. Besonders beliebter Ort, der die wichtige Rolle des Sonnenuntergangs an diesem symbolischen Tag demonstriert: der Druidenring Drombeg Stone Circle im County Cork, den die irische Bevölkerung gern als ihr kleines Stonehenge bezeichnet. Hier fällt die untergehende Sonne in einem besonderen Winkel auf den liegenden Stein des bronzezeitlichen Steinkreises, was etliche Menschen hierher lockt. Und das nicht nur, um das Naturschauspiel anzusehen, sondern vor allem auch, um bei Musik und Austausch die Gemeinschaft der Menschen zu zelebrieren.

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Tipps am Rand zwischen Nord und Süd

Dass der Tag der Wintersonnenwende sich ganz besonders magisch anfühlen kann, demonstrieren auch einige Orte in Nordirland. So befindet sich etwa unweit des Gipfels des 573 Meter hohen Slieve Gullion im County Armagh das höchstgelegene bis heute erhaltene Ganggrab der Insel, wo der Sonnenaufgang an den Tagen der Winter Solstice in besonders schöner Lage für spektakuläre Momente sorgt. Unweit von Cookstown in den Sperrin Mountains (County Tyrone) liegen zudem auch die Steinkreise von Beaghmore, wo sich Menschen vor allem auch regelmäßig zur Summer Solstice um den 21. Juni einfinden. Hier bietet sich auch ein nächtliches Erlebnis dazu an, mehr über die prähistorischen Bräuche der Insel und die dazu gehörenden archäologischen Funde zu erfahren. Die Führungen zum Thema Stars and Stones starten an Beaghmore Stones und enden in der Sternwarte OM Dark Sky Park, wo der Nachthimmel sich zu jeder Jahreszeit perfekt dazu eignet, einen Blick in die Sterne zu werfen.  

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Hintergrund

Im keltischen Jahreskreis symbolisieren der längste und kürzeste Tag des Jahres zwei wichtige kalendarische Zeitenwenden. Dazu kommen neben den dazwischen liegenden Tagen im Frühjahr und Herbst noch die Mondfeste, die als bedeutendste Feiertage der keltischen Kultur gelten und teils bis heute gefeiert werden. Ihre Namen: Imbolc, Beltaine, Lughnasadh und Samhain. In Irland feiert man heute vor allem noch Imbolc und Samhain. Imbolc fällt Anfang Februar nicht nur auf den irischen Frühlingsanfang, sondern auch auf den Saint Brigid’s Day. Samhain, die Nacht auf den ersten November, symbolisiert den Übergang in die dunkle Zeit des Jahres und gilt damit als der historische Ursprung der Halloween-Bräuche

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Schlagwörter: Winter | Irlands historischer Osten | Geschichte | Feiertage | RoI | Nordirland

(12.11.2024-sk)
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Presseinformationen

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