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Geschichte, Kultur1 August, 2024

Einzigartiges Museum in Waterford eröffnet

In Irlands ältester Stadt erfahren Besucher alles über die Tradition der Totenwache

Frankfurt am Main, 03.08.2023 – Der Tod gehört zum Leben - über den Umgang mit dem Lebensende geht es in Irlands erstem Museum zum Thema Totenwache. In Waterford, der ältesten Stadt der grünen Insel, beherbergt nun sinnigerweise das älteste städtische Wohnhaus Irlands dieses neueste Museum, das die Bräuche, Traditionen und den Aberglauben im Zusammenhang mit dem Tod von den frühesten Zeiten bis ins 20. Jahrhundert betrachtet. Das Irish Wake Museum befindet sich in einem ehemaligen Almosenhaus, das 1478 gegründet wurde. Die Bewohner bezahlten ihren Unterhalt, indem sie dreimal pro Nacht für die Seelen ihrer Gönner und die Seelen der verstorbenen Bürger von Waterford beteten.

Der Tod war in Irland schon immer ein Gemeinschaftsereignis, eine Zeit der Trauer, aber auch eine Feier des Lebens. Die irische Totenwache (The Wake) – die Verabschiedung von verstorbenen Angehörigen – ist eine der bekanntesten irischen Beerdigungstraditionen. Dabei wacht man über den kürzlich Verstorbenen vom Zeitpunkt des Todes bis zur Beerdigung, erzählt Geschichten aus seinem Leben, betet und stößt mit einem oder zwei Getränken auf ihn an.  

Das Museum bietet den Besuchern die seltene Gelegenheit, einen der bedeutendsten Teile der irischen Kultur mit den Augen eines Experten im Rahmen einer umfassenden Führung zu erkunden. Der Besucher des neuen Museums gelangt zunächst in den Bereich, in dem sich einst ein Laden befand, dessen Mieteinnahmen für den Unterhalt des Almosenhauses verwendet wurden. Hier wird audiovisuell gezeigt, wie die irische Landschaft über rund 6000 Jahre hinweg vom Tod gezeichnet wurde.

Im eigentlichen Almosenhaus durchläuft der Besucher sechs Räume, die ihn durch 500 Jahre irischer Todesrituale vom 15. bis zum 20. Jahrhundert führen. Jeder Raum widmet sich einem anderen Thema, und es wird eine Reihe von Gegenständen ausgestellt, die mit dem Tod in Verbindung stehen. Die Ausstellung endet mit der Aufforderung, sich an den Tod zu erinnern und sich am Leben zu erfreuen.

Nach einem Rundgang durch das Irish Wake Museum können sich die Besucher in Mrs. Poole's Parlour in der nahe gelegenen Reg Bar begeben. In dieser gemütlichen Stube, deren Wände mit den Geschichten von Menschen aus der Region geschmückt sind, die ein außergewöhnliches Leben geführt haben, können die Besucher vom preisgekrönten Waterford Whiskey Arcadian probieren oder alternativ eine traditionelle Kanne Irish Breakfast Tea genießen. Ein sehr weltlicher Abschluss nach einem doch sehr spirituellen Thema.

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Tipps am Rande zwischen Nord und Süd

Das Wake Museum ist das jüngste der preisgekrönten Waterford Treasures-Museen in Waterfords Wikinger-Dreieck. Es reiht sich ein in das Mittelalterliche Museum, den Bischofspalast, das Irische Museum der Zeit, das Irische Silbermuseum und den Reginald's Tower. Zusätzlich kann man noch das Video-Reality-Erlebnis König der Wikinger oder Mount Congreve Gardens dazu buchen. Zusammen bieten alle Museen einen umfassenden Einblick in die Geschichte der Stadt Waterford und von Irland. Zum Start empfiehlt sich für einen guten Überblick die geführte Walking-Tour zu allen fünf Museen der Stadt. Das Medieval Museum nimmt die Besucher mit in die Zeit zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert, als die Große Charta von Waterford entstand und das beeindruckende Goldgewand gewebt wurde. Das Bishop’s Palace Museum ist ein authentischer, georgianischer Herrensitz aus dem 18. Jahrhundert, der 1743 erbaut wurde und in dem sich auch das älteste noch erhaltene Stück Waterford-Kristall der Welt befindet. Die spektakuläre 4D-Vorführung "Story of Glassmaking" ist im Eintrittspreis enthalten. Das Irish Museum of Time rühmt sich mit der schönsten und ältesten Sammlung irischer Zeitmesser in der Welt. Sie würdigt die Fähigkeiten der irischen Handwerker, die seit dem 16. Jahrhundert Zeitmesser von bemerkenswerter Schönheit und technischer Raffinesse geschaffen haben. Das Irish Silver Museum schließlich zeigt eine der weltweit größten Sammlungen irischen Silbers. Sie nimmt den Besucher mit auf eine Reise durch die irische Geschichte und zeigt anhand schöner und persönlicher Objekte die Größe der irischen Vergangenheit in Silber, von den Wikingern bis zu den Viktorianern.

Für alle Museen gibt es ein übergreifendes Eintrittsticket: Erwachsene zahlen hierfür 18 Euro, Kinder unter 12 Jahren haben freien Eintritt.

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Hintergrund

Irlands einzigartige Traditionen zur Feier des Todes haben ihre Wurzeln in den alten Samhain-Ritualen. Das Samhain-Fest war das keltische Neujahrsfest, bei dem die Geisterwelt und die Verbindung zu den Toten im Mittelpunkt standen. Es ist der Ursprung des heutigen Halloween. In der irischen und keltischen Tradition ist Samhain das Ende der Erntesaison, wenn alle Früchte geerntet und für das „Neue Jahr" eingelagert wurden. Es markierte außerdem das Ende des Sommers und den Beginn der Winterzeit. Ebenso steht es für das Ende des Lebens und den Eintritt in das Reich der Toten, die mit diesem Fest geehrt wurden. Historisch gesehen war dies eine Zeit des Feierns, die mit dem Entzünden von Feuern, dem Verzehr der Ernte, Musik, Sammeln und Geschichtenerzählen verbunden war. Púca, eine bekannte Figur in der irischen Halloween-Geschichte, ist eine Gestaltwandler-Figur aus der keltischen Folklore, die im alten Neujahr lebendig wird, um die Nacht zu durchstreifen und das Schicksal derer zu verändern, die sie durchqueren.

Die Ursprünge von Halloween liegen in den Nebeln des heidnischen Irlands vor mehr als 2.000 Jahren, als das uralte Fest Samhain (gesprochen: sauen) gefeiert wurde, um den Beginn des Winters zu markieren. Zu dieser Zeit glaubte man, dass der Schleier zwischen unserer Welt und der Anderswelt am durchlässigsten sei, so dass Geister und Dämonen leicht zwischen den beiden Welten hin- und hergehen konnten.

Die frühen Kelten feierten Samhain oder All Hallowtide. Die Verstorbenen kehrten in die Welt der Lebenden zurück, um ein großes Festmahl abzuhalten. Im 8. Jahrhundert wurde der 1. November zum „All Saints Day“ für die Heiligen, denen kein bestimmter Gedenktag gewidmet war. Die vorangehende Nacht – „All Hallows Eve“ – wandelte sich zu Hallowe’en, eine Mischung aus keltischen und christlichen Traditionen. Über die Jahrhunderte wandelte sich Hallowe’en immer mehr zu einem Volks- und Familienfest, das auf lustig-makabre Weise gefeiert wird – vergleichbar mit einer Mischung aus Fasching und Walpurgisnacht. Die vorchristlichen Rituale fanden Einzug in das Hallowe’en-Fest von heute.

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Wenn Sie mehr über Halloween in Irland erfahren möchten, hören Sie doch einfach mal rein in den Podcast von Tourism Ireland.

Schlagwörter: Geschichte | Brauchtum | Waterford | IAE

 

(2.8.2023-ot)

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Presseinformationen

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