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Kultur, Städtereisen27 Februar, 2024

Book of Kells Experience: neues Erlebnis

Einer der größten Kulturschätze Irlands wird mit einer digitalen Ausstellung im Trinity College Dublin neu in Szene gesetzt – und wie!

Frankfurt am Main, 27.02.2024 – Auf das Gelände des Trinity College, ihres Zeichens älteste Universität Irlands, sollten sich auch Touristen in Dublin wagen, die ihre Studienlaufbahn entweder noch vor sich oder bereits beendet haben. Hauptsache, sie interessieren sich für Literatur. Die ehrwürdige Bibliothek der über 425 Jahre alten Dubliner Uni glänzt nämlich nicht nur mit einer erlesenen Aura, sondern auch mit einem Bestand von Tausenden historischer Handschriften und mehr als 4,5 Millionen Büchern. Wobei einige herausragen, allen voran das „Book of Kells“. Dabei handelt es sich um eine rund 680 Seiten starke Bibel-Handschrift aus dem 9. Jahrhundert. Das Besondere: Neben den Evangelien-Texten in lateinischer Schrift finden sich etliche, auch ganzseitige Bilder von mythischen Kreaturen, wilden sowie domestizierten Tieren, christlicher Ikonographie und keltischen Symbolen. Diese sind mitunter derart aufwendig gezeichnet, dass das auf irisch „Leabhar Cheanannais“ genannte Buch bereits in den Annalen von Ulster aus dem 11. Jahrhundert als „das kostbarste Objekt der westlichen Welt“ beschrieben wurde. Wow! Und noch heutzutage halten nicht wenige das einzigartige Dokument der irischen Buchmalerei für das schönste Buch der Welt, eines der wertvollsten Manuskripte der Geschichte ist es allemal. Wenig überraschend also, dass es die Unesco 2011 zum Weltdokumentenerbe adelte.

 

Neue Zugänge zu Büchern: digital und sinnlich

Auch wenn sich das großformatige Original nicht anfassen lässt – nachvollziehbar für ein solches Schmuckstück –, können es Besucher in einem separaten Raum immerhin in Augenschein nehmen. Und das ist erst der Anfang. Die neue Book of Kells Experience eröffnet rund um das Kells-Buch (und andere wertvolle Manuskripte) eine ganze Reihe von digitalen Erlebnissen – teils immersiv, alle intensiv. So lassen sich in der digitalen Bibliothekssammlung hochaufgelöste Bilder vor allem des „Book of Kells“ von jeder einzelnen Seite ansehen. Ein Highlight: das früheste bekannte erhaltene Bild der Jungfrau und des Kindes in der westlichen Manuskriptkunst. Und das auf einem XXL-Screen.

Das Beste aber ist der nebenan befindliche speziell errichtete Pavillon. Dort treten Besucher nicht nur in einen eigenen Raum ein, sondern auch von der alten Bibliothekswelt, die sie vorab durchschritten haben, in die moderne Technikwelt des 21. Jahrhunderts. In der Sektion „Secret Life of the Collections“ etwa können sie mit temperamentvollen Bildschirm-Literaten wie Jonathan Swift und William Shakespeare interagieren. Dabei kommen auch Nicht-Literaten zu Wort und Bild, etwa die Mathematikerin Ada Lovelace und die Biochemikerin Rosalind Franklin. Unterhaltsam und informativ, Edutainment eben.

 

Neue Interpretation der Old Library: voller Farben und Formen

Danach geht es bei Book of Kells 360 rund, im wahrsten Sinne. Schließlich führt eine audiovisuelle 360-Grad-Reise durch die rund 1.200 Jahre alte Geschichte der Handschrift. Der folgen Zuschauer – sitzend oder stehend – von Iona in Schottland über die Irische See nach Kells in der Grafschaft Meath und weiter ins 70 Kilometer entfernte Dublin und somit in die Gegenwart. Dabei sorgen die überall im Raum projizierten und sich stets verändernden Bilder und Filme, unterlegt von Musik und den Erzählstimmen, für ein wahres Digitalfeuerwerk. Wohin man auch blickt: Überall bewegt sich etwas. Allein die technische Umsetzung sorgt für Ahs und Ohs. Das gilt auch für Pavillon-Erlebnis Nummer drei, „Long Room Reimagined“. So lautet die immersive und spektakulär innovative digitale Rekonstruktion des Long Rooms, dem 65 Meter hohen ehrwürdigen Hauptsaal der imposanten Alten Bibliothek, der derzeit aufwendig restauriert wird. In allen Farben und Formen lässt sich die architektonische Entwicklung des einmaligen Raumes von 1732 bis heute nachvollziehen. Auch hier werden sämtliche Oberflächen digital bespielt und alle erdenklichen Technikregister gezogen.

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Der besondere Tipp: Gaia

Wie der Long Room im Original aussieht, wissen die Besucher bereits – haben sie ihn doch auf ihrer „Book of Kells Experience“ schon durchschritten. Angesichts der großartigen Gewölbedecke aus Holz, den dunklen Eichenbalken, Marmorbüsten und natürlich den zig Buchreihen können sie daher auch nachvollziehen, warum das bedeutendste der insgesamt fünf aus dem 18. Jahrhundert stammenden Bibliotheksgebäude als eine der schönsten Bibliotheken der Welt gilt. Und für den Umstand, dass derzeit ein Großteil der Bücher aufgrund einer mehrjährigen Grundsanierung entfernt ist, erwartet sie eine starke Entschädigung: Gaia. In der griechischen Mythologie ist das der Name von der personifizierten Erde. Und genau darum geht es auch bei der mehrere Meter Durchmesser großen Installation von Luke Jerram. Das Kunstwerk ist eine spektakulär beleuchtete Weltkugel, die mitten in der Halle „schwebt“. Dabei zeigt das Werk wechselnde hochaktuelle und hochaufgelöste NASA-Bilder von der Erdoberfläche – eine Erinnerung, so Jerram, wie schön unser Planet doch ist und wie sehr es sich lohnt, mehr auf ihn zu achten.

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Hintergrund: Neues Leben auf dem Campus

So sehr die „Book of Kells Experience“ neue Türen und Sichtweisen eröffnet: An anderer Stelle auf dem Bibliotheksgelände sind viele Tore und Türen derzeit geschlossen. Der Grund sind umfangreiche Konservierungsarbeiten für das Old Library Redevelopment Project, das die Gebäude aus dem 18. Jahrhundert schützen und deren wertvollen Sammlungen aus Jahrtausenden für künftige Generationen bewahren soll. Bewahrt werden soll auch die reiche Artenvielfalt auf dem gesamten Campus. Dazu wurden die Vorgärten bereits mit etwa 30 Wildblumenarten neu bepflanzt und auf dem Gelände des 1592 gegründeten Trinity College Hunderte Bäume gepflanzt, um so eine grüne Oase im Herzen der Stadt zu schaffen. Das Zwischenergebnis lässt sich nicht zuletzt bei einem geführten oder selbst durchgeführten Rundgang auf einem der Trinity Trails begutachten. Die rund 45-minütigen Touren fokussieren sich auf die atemberaubende Architektur und Geschichte der Universität und beleuchten dabei auch die Geschichten ihrer berühmtesten Studenten, darunter Oscar Wilde, Samuel Beckett und Jonathan Swift. Und auch hier hält moderne Technik Einzug. Bei einigen Stationen wie etwa dem Old Anatomy Museum oder dem Rose Garden kommt Augmented Reality zum Einsatz. Alt und Neu in schöner Eintracht.

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Wenn Sie mehr über Dublin oder über Irische Literatur erfahren möchten, hören Sie doch einfach mal rein in den Podcast von Tourism Ireland.

Schlagwörter: Weltdokumentenerbe | Book of Kells | Bibliothek | Trinity College | Augmented Reality | Dublin| RoI

 

(27.02.2024-ch)

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Presseinformationen

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