20 Jahre Tradfest: Dublin feiert die Musik
Mehr als 150 Künstler, über 100 Events, historische Locations: Zum Jubiläum steht die Kultur in der irischen Hauptstadt im Zentrum

Frankfurt am Main, 10.12.2024 - Das südlich der Liffey gelegene Viertel Temple Bar hat sich über die vergangenen drei Jahrzehnte zu Dublins, von Einheimischen wie Touristen gleichermaßen geschätztem, Hot Spot für Kunst, Kultur und Unterhaltung entwickelt. Das liegt an den unzähligen Geschäften, Galerien, Theatern, Kulturzentren und Restaurants, die das Bild in den engen, überwiegend kopfsteingepflasterten Straßen und Fußgängerzonen bestimmen. Vor allem aber an der Musik, die überall ertönt – sei es von Straßenkünstlern oder Bands, die ihr Können in den zahlreichen Pubs zum Besten geben. Es gehört fast schon zum Standard, dass manche Sessions darin enden, dass der ganze Laden lauthals mitsingt. Besonders geballt ist das Musikprogramm beim TradFest, das jährlich Ende Januar stattfindet. Der Termin 2025 lautet 22. bis 26. Januar und den sollten sich Kulturinteressierte unbedingt merken. Vor exakt 20 Jahren als kleines Nischenfestival gestartet, hat sich das TradFest mit mehr als 150 Künstlern und über 100 Veranstaltungen zu einem der größten Festivals der traditionellen Musik auf der Insel entwickelt – nur das Fleadh Cheoil na hÉireann im Sommer ist noch größer.
Irlands reiches Erbe im Blick
Interessant ist nicht nur der Mix aus namhaften Künstlern und Nachwuchsstars, die aus Dublin, anderen Regionen Irlands und sogar aus anderen Ländern kommen, sondern auch das musikalische Spektrum. Das reicht mittlerweile von Folk und Alt-Folk über Jazz und Blues bis hin zu Hip-Hop und Fusion. Unverändert bleibt jedoch der Geist dieses fröhlichen Festivals, bei dem die Liebe zur Folkmusik ebenso im Mittelpunkt steht wie das reiche Erbe des irischen Gesangs, des Tanzes und des Geschichtenerzählens. Letztere Aspekte stehen bei den flankierenden Kunsthandwerksmärkten, Straßenparaden und Aktionsprogrammen für Kinder im Fokus.
Speed-Geiger in der Kathedrale
Auch wenn das Ausgehviertel Temple Bar das Zentrum des fünftägigen Events bleibt, erstreckt sich dieses mittlerweile über die gesamte Stadt. Zudem finden etliche Veranstaltungen nicht nur in Pubs und Konzerträumen statt, sondern auch in berühmten historischen Gebäuden und großen Sportarenen. So treten die Veteranen Scullion im Dublin Castle sowie Tom Paxton, Ralph McTell und Freunde im historischen National Stadium auf. In der 2.000 Besucher fassenden Halle gibt auch die für ihre einzigartige Mischung aus irischer Tradition und globalen Einflüssen gefeierte Band Kíla Féile ihr Tradfest-Comeback. Eine besonders ehrwürdige Location stellt die St. Patrick’s Cathedral dar. In Irlands ältester und bedeutendster Kirche tritt Frankie Gavin, 2010 als schnellster Geigenspieler mit einem offiziellen Weltrekord geadelt, mit seiner Combo De Dannan auf. Klar, dass da auch andere typisch irischen Instrumente zu hören sind, von der Tin Whistle bis zur Bodhrán (siehe Hintergrund). Die erklingen auch beim Pavee Club, der die reiche Musiktradition der Irish Travellers zelebriert – zu sehen und zu hören am Premierenabend im Hibernia Conference Centre im Dublin Castle. Zu den internationalen Gästen des TradFest zählen Ines Khai, Singer-Songwriterin aus Guadeloupe, Neda Nikolić, Frula-Spielerin aus Serbien, und Eric Bibb, zweimaliger Grammy-Nominierter und Blues-Troubadour aus den USA.
Extraapplaus für Stephen Rea und Barney McKenna
Besonders gewürdigt werden die Talente des mehrfach preisgekrönten, in Belfast geborenen Schauspielers Stephen Rea sowie des irischen Musikers Barney McKenna. An vier Abenden ehrt eine Reihe von Veranstaltungen im Lark Theatre in Balbriggan Stephen Rea mit Worten und Musik, während an zwei Abenden im nahen Küstenort Howth McKenna, eines der Gründungsmitglieder der Dubliners, mit Musik und Geschichten gehuldigt wird. Diese wie die meisten anderen Veranstaltungen kosten Eintritt – rechtzeitige Ticketreservierung ist angeraten! Doch einige sind auch gratis, darunter die sogenannten Smithwicks Sessions, die in einigen der beliebtesten Pubs von Temple Bar stattfinden und ordentlich Stimmung garantieren. Viel versprechend klingen auch die Showcase Nights, bei denen junge Talente die Möglichkeit bekommen, vor versiertem Publikum zu glänzen. Und das können auch unangemeldete Besucher! Der TradFest-Trail bietet Sessions in der ganzen Stadt, bei denen jeder die Möglichkeit hat, den Musikern ganz nah zu sein und sogar mitzumachen.
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Hintergrund: Was die irische Musik so besonders macht
Das sind zum einen die Texte, in denen oft uralte Sagen thematisiert werden und bei denen sich gern Lebensfreude und Melancholie mischen, und zum anderen die charakteristischen Instrumente. Allen voran ist das die Tin Whistle, eine kleine Flöte, deren helle Töne sofort das Bild von grünen Hügeln und rauschenden Bächen heraufbeschwören. Die Bodhrán, eine traditionelle Rahmentrommel, gibt den rhythmischen Herzschlag vor. Sie wird mit einem Holzschlägel gespielt und sorgt für den pulsierenden Untergrund, auf dem sich die Melodien entfalten. Als weiterer zentraler Bestandteil fungiert die Fiddle, eine irische Form der Geige. Ihr dynamisches Spiel verleiht den schnellen Tanzstücken – den Reels und Jigs – das gewisse Etwas. Neben diesen Instrumenten kommen oft noch ein Akkordeon, die Uilleann Pipes (eine Art Dudelsack) und die Harfe, die es neben dem dreiblättrigen Kleeblatt sogar zum Nationalsymbol Irlands gebracht hat und als immaterielles Welterbe gilt, zum Einsatz.
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Der besondere Tipp: Das Irish Rock ‘n‘ Roll Museum
Lust auf musikalische Abwechslung? Wer mal lieber etwas „Härteres“ und Rockigeres hören will, findet in Dublin mehr als genug Optionen – auch während des Temple Bar Tradfests und auch in Temple Bar selbst. Schließlich ziehen etliche Bars und Clubs ihr gewohntes Programm weiter durch. Und mit dem Irish Rock ‘n‘ Roll Museum widmet sich gleich ein ganzes Ausstellungshaus dieser Musikrichtung. Dabei stehen irische Legenden (oder solche mit irischen Wurzeln) im Fokus. Wer das ist, wird bereits beim Blick auf die knallrote Hauswand, der „Wall of Fame“, schnell klar. Riesige Fotos zeigen Rockstars der sogenannten Irish Music Royalty, als da wären: Van Morrison, Rory Gallagher und Phil Lynott von Thin Lizzy, Bob Geldof, The Pogues, Sinead O’Connor und andere. Das größte Bild zeigt U2, Irlands international erfolgreichste Band aller Zeiten. Im Inneren des Museums können Besucher dann nicht nur allerhand über die persönlichen Lebensgeschichten und die größten Erfolge all jener Musiker erfahren, sondern im Jam Room selbst zu den Instrumenten greifen. Im Recording Studio lässt sich dann auch nachvollziehen, wie ein Song gemischt wird.
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Schlagwörter: Irland, Dublin, Musik, Temple Bar, Tradition, Tin Whistle, Fiddle, Bodhrán
(10.12.2024-ch)
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